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Samstag, 25. Januar 2020, 09:01

Erodierende Permafrostböden an Küsten

idw - Informationsdienst Wissenschaft
Nachrichten, Termine, Experten
Pressemitteilung
Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
Josef Zens
08.11.2019
http://idw-online.de/de/news726744
Forschungsergebnisse
Geowissenschaften, Meer / Klima
überregional
Beitrag der Küsten zum Klimawandel womöglich unterschätzt
Permafrostküsten machen etwa ein Drittel der gesamten Küstenlinie der Erde aus. Infolge des
beschleunigten Klimawandels tauen weitläufige Küstenabschnitte auf und erodieren in den Arktischen
Ozean. Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Geophysical Research Letters veröffentlicht wurde,
zeigt nun, dass entlang dieser erodierenden Permafrostküsten in der Arktis große Mengen an
Kohlendioxid entstehen könnten.
"Bei Kohlenstoffbudgets und Klimasimulationen wurde die Küstenerosion bisher nicht berücksichtigt, obwohl sie eine
erhebliche Quelle für Kohlendioxid sein könnte", sagt George Tanski von der Vrije Universiteit Amsterdam, Hauptautor
der Studie. "Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass die Erosion der Permafrostküsten zu einer raschen
Freisetzung erheblicher Mengen an CO2 führen kann, welche mit verstärkter Erosion, zunehmenden Temperaturen,
abnehmendem Meereis und stärkeren Stürmen an den Küsten der Arktis sich noch beschleunigen könnte."
Die Studie wurde während Tanskis Zeit am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und
Meeresforschung (AWI) und am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ mit weiteren Koautoren von AWI, GFZ und den
Universitäten Hamburg und Potsdam im Rahmen des vom AWI koordinierten Nunataryuk-Forschungsprojekts
durchgeführt. Ziel des Projekts ist es, das Auftauen des Permafrostes zu untersuchen, die Auswirkungen auf indigene
Gemeinschaften und andere Bevölkerungsgruppen zu verstehen und Strategien zur Eindämmung und Anpassung zu
entwickeln.
Simulation der Erosionsfolgen im Labor
Für die neue Studie simulierten die Forscher die Folgen der Erosion in einem Laborexperiment. Um herauszufinden, wie
viel Kohlenstoff an erodierenden arktischen Permafrostküsten in die Atmosphäre abgegeben wird, sammelten sie
zunächst Permafrostproben auf Qikiqtaruk (auch bekannt als Herschel Island) und Meerwasser vor der Nordküste des
Yukon im Nordwesten Kanadas. Sie mischten Permafrost- und Meerwasserproben und maßen dann die Treibhausgase,
die im Laufe von vier Monaten, der durchschnittlichen Dauer der meereisfreien Saison in der Arktis, austraten.
Die Forschenden fanden heraus, dass CO2 beim Auftauen des Permafrostes im Meerwasser ebenso schnell freigesetzt
wurde wie beim Auftauen des Permafrostes an Land. Frühere Untersuchungen hatten gezeigt, dass das Auftauen des
Permafrostes an Land zu erheblichen Freisetzungen von Treibhausgasen führt. Diese neue Untersuchung zeigt nun,
dass erodierende Permafrostküsten und küstennahe Gewässer ebenfalls eine potenziell beachtliche Quelle für
CO2-Emissionen sind. Das stellt die Emissionsbudgets in Frage, die die Küstenzone bisher hauptsächlich als
Durchgangspunkt für Kohlenstoff vom Land zum Meer ausgemacht hatten, wobei ein möglicher Kohlenstofftransport in
die Atmosphäre vernachlässigt wurde.
wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. George Tanski