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Donnerstag, 2. März 2017, 16:07

Fakten zur Giftschlammgrube Brüchau

Liebe MitstreiterInnen,

Anbei übersende ich Fakten zur Giftschlammgrube Brüchau, wäre schön wenn Ihr/Sie das weiter verbreiten könntet.

Mehrere 100.000 m3 giftige Schlämme und Flüssigkeiten wurden in der undichten Giftschlammgrube Brüchau/Altmarkkreis Salzwedel/Sachsen-Anhalt seit 1972 verklappt, Betreiber ist der Erdgas-Erdöl-Konzern ENGIE E&P Deutschland GmbH (vormals GdF Suez, Gaz de France, Erdöl Erdgas Gommern GmbH, zu DDR-Zeiten VEB Erdgasförderung, Standort Salzwedel). Schon lange wird radioaktives Abwasser in erhöhten Konzentrationen im Grundwasser gemessen. Im Grundwasser (Meßstelle T11 im Abstrom) wurden bis zu 125 mal höhere Werte für das radioaktive Ra 226 , gefährlicher Alpha-Strahler, Halbwertszeit ca. 1.600 Jahre, als im unbelasteten Zustand (Anstrombrunnen) gemessen. Das Salz Chlorid steigt bis auf 5.550 mg/l im Grundwasser an, 250 mal mehr als mit 20 mg/l im unbelasteten Betriebsbrunnen auf dem Grubengelände. Klarer Beweis dafür, das die unter Bergaufsicht des Landesamtes für Geologie und Bergwesen (LAGB) stehende Bergbauabfallgrube undicht ist. Und das LAGB als zuständige Wasserbehörde schaut seit Jahrzehnten weg, hat immer wieder neue Genehmigungen (Betriebspläne) erteilt und duldete sogar noch den Weiterbetrieb bis 2012, es wurden durch ENGIE weiter gefährliche Abfälle eingelagert.
Unter anderem sind auch mehrere Tausend m3 radioaktive Schlämme der Erdgasförderung in der Grube enthalten. ENGIE und die Landesregierung Sachsen-Anhalt wollen zwar sanieren, aber nur mit einer billigsten Abdeckvariante, darunter sollen die gefährlichen Chemieabfälle aus DDR-Zeiten wie Zyanide, Pestizide, Dioxine, radioaktive und quecksilberhaltige Produktionsschlämme sowie Fracking-Chemikalien aus der Erdgas- und Erdölförderung bleiben. Dieser Gift-Cocktail ist eine tickende Zeitbombe. Wenn das LAGB diese ENGIE-Pläne genehmigt, bekommt Sachsen-Anhalt das erste oberirdische Endlager für radioaktive Abfälle in Deutschland.
Die umliegenden Dörfer wie Kakerbeck und Brüchau fordern seit über 30 Jahren eine Sanierung. Brüchauer Anwohner verlangten bereits in den 80er Jahren vom Leiter des VEB Erdgasförderung Salzwedel eine Sanierung. Zusagen wurden gemacht und nicht eingehalten, die Wende kam. VEB Erdgasförderung hatte vorgeschlagen, eine riesige Betonwanne unter die Deponie zu bauen. Ingenieurtechnisch völlig abwegig so ein Vorhaben, der gesamt giftige Grubeninhalt hätte umgelagert werden müssen. Da wäre gleich die Verbringung der gefährlichen Abfälle in eine geeignete Sonderabfalldeponie die beste Lösung gewesen, aber die besorgten Anwohner wurden mit der Wannenlösung vertröstet.

Presseberichte zur Demo von Anwohnern vor dem Landtag vom 16.02.2017 und der daran anschließenden öffentlichen Sitzung des Wirtschaftsausschusses im Landtag zu Giftschlammgrube Brüchau. Im Wirtschaftsausschuss habe ich Fakten präsentiert, siehe dazu auch den ausführlichen Bericht zur Erdgas-Giftschlammgrube Brüchau: https://www.az-online.de/altmark/kalbe/r…us-7410763.html

MDR-Bericht Sachsen-Anhalt heute http://www.mdr.de/mediathek/mdr-videos/a/video-83540.html

Bild-Zeitung Sachsen-Anhalt http://www.bild.de/regional/leipzig/gift…70852.bild.html

Weiteres http://www.tagesschau.de/inland/bohrschlamm-107.html

Seit 1,5 Jahren recherchieren wir Dokumente zu den gefährlichen Abfällen in der undichten Grube, ehemalige Mitarbeiter der Erdgasförderung übergaben interne Papiere, die teilweise noch nicht veröffentlich wurden. Sogar radioaktive Scalerückstände sind in Brüchau eingelagert wurden. Scales sind Krusten, welche sich an der Innenseite der Förderrohre (Tubinge) abgelagert haben. Diese Scales haben die höchsten radioaktiven spezifischen Aktivitäten bei Abfällen aus der Erdgas- und Erdölindustrie.

Für Brüchau gibt eine Aufstellung zu Krebsfällen für den Zeitraum 2010 bis heute. 18 von 107 Einwohnern haben Krebs, wobei es auch Todesfälle gab.

Ich würde mich freuen, wenn Sie berichten würden und stehe für Rückfragen zur Verfügung.

Sonnige Grüsse Bernd Ebeling

Senior Environment Engineer

Dipl.-Ing. (FH) Bauingenieur, Fachrichtung Wasserwirtschaft & Kulturtechnik

Fachgebiete Umweltschutz, Abwasser, Wasser, EU-Wasserrahmenrichtlinie, Berg- und Wasserrecht
Dipl.-Ing. (FH) Bernd Ebeling
Krummasel 31
D-29482 Küsten
Mob. 0171 5011762
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ebeling@awa-ingenieure.de