Volker H.A. Fritz Wolfenbüttel, den 09.02.2014
(Dipl.-Ing.
An führende Politiker
im Niedersächsischen Landtag
und die Fraktionsführungen
sowie im übrigen Deutschland
auf allen Ebenen
Offner Brief
Betreff: Schwere Geburtsschäden an Neugeborenen in den USA
durch Gasförderung und Fracking
Sehr geehrte Damen und Herren,
schon wieder haben wir bedenkswerte schlechte Nachrichten aus
den USA zum Thema Gasförderung und Fracking erhalten.
Es handelt sich um eine Zusammenfassung der schädlichen Wirkungen
der Gasförderung mit Fracking auf Menschen und Tiere,
basierend auf verschiedenen Untersuchungen, die in den USA
und in Kanada dazu im Laufe der letzten Jahre durchgeführt
wurden.
Mehrjährige Untersuchungen von Geburten in Gebieten mit
massiver Gasförderung und Fracking haben ein eindeutiges
Zahlenmaterial ergeben:
Es treten in diesen Gebieten massiv vermehrt schwere
Geburtsfehler an Neugeborenen auf, deren Mütter unter dem
Einfluss der Gasförderanlagen und ihrer Begleiterscheinungen
während der Tragzeit gelebt haben.
Dabei wurden Tausende von Geburten überwacht und die Daten
gesammelt.
Untersuchungen in Colorado, Texas, Wyoming und Oklahoma
und in der Provinz Alberta/Kanada ergaben übereinstimmend:
je mehr Förderung in einer Gegend betrieben wird, desto mehr
schweben Hunderte von Giften in der Luft, einschließlich
organischer Verbindungen und polizyklischer aromatischer
Kohlenwasserstoffe.
Und, natürlich, streitet die Gasindustrie jeglichen Zusammenhang
dieser Geburtsfehler, Mißbildungen usw. mit der Gasförderung
strikt ab. Das habe nichts mit einander zu tun.
An was erinnert uns das?
KKW Krümmel -die Leukemiefälle bei Kleinkindern, gehäuft um das
Kraftwerk herum - in den Böden der Gärten dieser Elternhäuser fanden
sich Belastungen, die nur aus dem KKW stammen konnten, für die es
aber keine Erklärungen gab. Dann, irgendwann, kam heraus dass
es nachts mal einen "Zwischenfall" gegeben hat, der aber "völlig
unbedeutend" gewesen sein soll... blah..blah...
Doch zurück zu meiner Nachricht an Sie:
damit die Verständigung und Information für uns alle erleichtert
wird, habe ich den Text der Mitteilung aus Vancouver vom
unabhängigen Internetportal "The Tyee" mit Datum 04.02.14
übersetzt.(Übersetzung und engl.Originalbericht füge ich bei)
Besonders die Schädigung von ungeborenen Kindern im Mutterleib durch
die Kontaminationen bei Frauen, die in der Nähe von Gasförderplätzen
wohnen, muss für uns ein ganz starker Grund zur Besorgnis sein.
Hier ist unbedingt mehr Vorsorge erforderlich, auch bei der
konventionellen Gasförderung.
An der Tatsache solcher Vorkommnisse kann nun nicht mehr vorbei geredet
werden.
Es liegt in Ihrer Verantwortung, als handelnde Politiker, sich nicht von
den Beschwichtigungen und Beschönigungen der produzierenden Industrie
betören oder beruhigen zu lassen.
Die Tatsachen aus Nordamerika sprechen eine klare Sprache.
Nach meiner Überzeugung, werden künftige Historiker, wenn sie nach
Jahrzehnten Bilanz ziehen, zu dem Schluss kommen, dass es einer der
größten Fehler der Menschheit war, angefangen in den USA, mittels
"Fracking" auch diese letzten Kohlenwasserstoff-Vorkommen zu
erschließen. In den USA gibt es heute schon ganze Gegenden, wo niemand
mehr wohnen kann, ohne sich mit dem Tankwagen von weit her sein
Trinkwasser und Brauchwasser zu holen.
Böden sind großflächig so kontaminiert, dass der Mensch auf ihnen
nichts mehr pflanzen kann. Grundwasserleiter wurden in abgelegenen
Gegenden, wo man keine Heranziehung für die Trinkwasserversorgung
erwartet, als Untertagedeponien für giftige Abfallflüssigkeiten
von den staatlichen Behörden umgenutzt. Sie sind nun unumkehrbar
Giftdeponien.
Die USA sind in sofern in der Tat "das Land der unbegrenzten
Möglichkeiten". Auch offensichtlichem Mißbrauch werden dort keine
wirksamen Grenzen gesetzt, wenn genügend Geld dahinter steht.
Auch sehr wichtig ist die Feststellung für uns in Deutschland, dass beim
"Abfackeln" nicht gewünschter Beimengungen aus dem geförderten
Öl und Gas nur eine höchst unvollständige Verbrennung stattfindet und
damit die giftigen Abfallstoffe und Bypass-Stoffe nicht zerstört werden,
sondern zum großen Teil mit dem Abwind weggetragen werden.
Dieser Punkt muss auch bei uns herausgestellt werden, denn er betrifft
genau so auch unsere Gasfackeln in der konventionellen Gasförderung
und Gasaufbereitung.
Die darin steckende erhebliche Gefährdung von Schwangeren, die in der
Abwindfahne solcher "Fackeln" wohnen, sollte auch bei uns hier zu
Überprüfungen der Genehmigungspraxis solcher "Fackeln" in Förder- oder
Aufbereitungsanlagen führen und insbesondere dazu, dass die
"Einfachstverbrennung" unter schlechten Bedingungen in den Fackeln durch
bessere technische Lösungen ersetzt wird.
Die zulässige Nähe von Wohnsiedlungen zu solchen "Fackeln" sollte
unbedingt überprüft werden!!!
Schon die konventionelle Gasförderung ist also nicht unproblematisch,
die Förderung unter Einsatz von "Fracking" oder vergleichbaren
Verfahren vervielfacht jedoch dieses Gefährdungspotential, weil
eben ein Vielfaches an Bohrungen in den Boden getrieben werden muss,
um an eine brauchbare Förderleistung zu kommen.
In der Erwartung, dass Sie in Ihrem Amt das Nötige tun oder veranlassen,
um von Deutschland und seinen Bürgern Schaden abzuwehren,
verbleibe ich heute mit vorzüglicher Hochachtung.
Volker Fritz
im Arbeitskreis Fracking
Braunschweiger Land
Mitglied bei "Gegen Gasbohren"
Antwort im Anhang: