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Mittwoch, 7. August 2019, 19:52

Brief an niedersächsischen Umweltminister Lies zu dem knapper werdenden Trinkwasser

Sehr geehrter Herr Minister Lies,

wir stellen uns die Frage, ob Ihre Kontingentierungsmaßnahme - zum Schutz
des trinkbaren Grundwassers, das ja in Niedersachsen für das Trinkwasser
von herausragender Bedeutung ist, von Ihnen auch an das Wirtschafts-
ministerium in NDS geleitet wurde - mit der Maßgabe, dass das LBEG sofort
darüber zu informieren sei.
Denn die Aktivitäten des LBEG und der von diesem als Aufsichtsbehörde
zu überwachenden Öl- und Erdgas-Förderunternehmen in NDS stellen
eine permanente Bedrohung des trinkbaren Grundwassers in NDS dar.
In der Vergangenheit wurde recht leichtfertig mit eben dieser Schutzverpflichtung
zur Erhaltung der Trinkbarkeit des Grundwassers umgegangen, bis hin zur
Genehmigung zahlreicher Förder- und Verpressbohrungen in ausgewiesenen
Wasserschutzgebieten und selbst auch in Wassereinzugsgebieten zur
Gewinnung von Trinkwasser.

Nun ist - erstmals - eine bedenkliche Situation hinsichtlich der entnehmbaren

Grundwassermengen eingetreten. Doch durch den Klimawandel werden sich
die verfügbaren Grundwassermengen in NDS künftig verringern, weil weniger
Regenfälle zur Grundwasser-Neubildung durch Versickern zu erwarten sind.
Die Kohlenwasserstoff-Förderung - samt der Verpressung giftiger Abfall-
flüssigkeiten in den tiefen Untergrund - ist eine große Bedrohung für das
trinkbare Grundwasser. Das Allermindeste sollte die schnellstmögliche
Beendigung der Verpressung der Abfallflüssigkeiten aus der Förderung
und Aufbereitung sein, um weiteren Schadensquellen vorzubeugen.
Viele Millionen m3 Giftbrühe sind schon in den über 200 Verpressbohrungen
in Niedersachsen "verschwunden" - nur "weg" sind sie nicht, sie vagabundieren
im Untergrund und werden zu Zeitbomben, wie die Erfahrung in den USA
gezeigt hat.

Oder, sehr geehrter Herr Minister, bewerten Sie im Vergleich KW-Förderung

zur Trinkwasser-Sicherung anders als bei den Beregnungswünschen der
Agrarproduzenten?

Gern würde ich von Ihnen dazu hören.

Mit freundlichen Grüßen

Volker Fritz

im Arbeitskreis Fracking Braunschweiger Land


Initiativen gegen Fracking