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Bildergalerie TTIP, CETA und TISA

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Mittwoch, 21. Januar 2015, 17:08

Fracking durch die Hintertür - Filme und Berichte zur Lohfeldener Veranstaltung

Die Links zu den Filmen von der Veranstaltung finden Sie im letzten Beitrag auf dieser Seite.
Für Eilige: Besonders interessant waren die Stimmen aus dem Publikum- Teil 4

In Zusammenarbeit mit dem Nordhessischen Bündnis "Freihandelsabkommen stoppen" hatte die
Bürgerinitiative "Frackingfreies Hessen" am 20.1.2015 zu einem
Themenabend ins Bürgerhaus Lohfelden eingeladen. Egbert Gibhardt erläuterte die Absichten der Bundesregierung, Fracking zu ermöglichen. Veronika Baier wies in ihrem Vortrag auf die Folgen hin, die CETA
und TTIP für unsere Demokratie, für unsere Umwelt, das Gesundheitswesen
und unsere Arbeitsbedingungen haben.

Die europäischen Regierungen halten weiterhin an der Geheimhaltung der
Verhandlungen fest, beziehen aber internationale Großinverstoren in die
Verhandlungen ein. Sie öffnen damit internationalen Konzernen weitere
Möglichkeiten noch größere Profite auf Kosten der Allgemeinheit
auszuschöpfen.

Zur anschließenden Podiumsdiskussion stellten sich die Bundestagsabgeordneten Ulrike Gottschalck (SPD), Sabine Leidig (Die Linke), sowie Volker Berkhout (Piratenpartei) den Fragen der ca. 230 interessierten Bürger. Dabei lehnten die Linke und der Pirat CETA klar ab und sprachen sich eindeutig für ein Fracking- Verbot aus. Die SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Kassel zeigte sich Fracking-kritisch. Weder bei Fracking noch bei den Handelsabkommen legte sie sich fest. Bei CETA wolle sie die weiteren Beratungen in der Fraktion abwarten.

Die selbstorganisierte europäische Bürgerinitiative gegen TTIP und CETA hat
bisher über 1.287.800 Unterschriften gegen die Freihandelsabkommen gesammelt und in 7 Ländern ihre Quoren erreicht.[2] Ziel ist es europaweit 2 Millionen Bürger für den Protest gegen die Abkommen zu
gewinnen. Der nächste europaweite dezentrale Aktionstag wird der 18.4.2015 sein.

Links / Quellen:
[1] http://www.FrackingfreiesHessen.de
[2] https://stop-ttip.org/de/
[3] http://www.know-ttip.eu

2

Donnerstag, 22. Januar 2015, 20:00

Frau Gottschalck MdB (SPD) stellte Aussagen des BI Sprechers Egbert Gibhardt in Frage

In einem Diskussionsbeitrag äußerte Frau Gottschalck MdB (SPD) während der Veranstaltung am 20.1. in Lohfelden, dass die Ausführungen von Egbert Gibhardt zum Fracking Gesetzentwurf der Bundesregierung nicht alle richtig gewesen seien.
Da diese sehr allgemeine Äußerung in der Veranstaltung nicht verhandelbar war, wurde Frau Gottschalck gebeten, diese Äußerung in einer schriftlichen Stellungnahme nachträglich zu präzisieren.
Wir wollen diese abweichenden Anschauungen von Frau Gottschalck gerne hier veröffentlichen und dann die Quellen der Darstellung von Egbert Gibhardt dagegen stellen, um zu einer fundierten Klärung zu kommen.
Sobald die Stellungnahme von Frau Gottschalck hier eintrifft, werden wir sie an dieser Stelle veröffentlichen.

Antwort auf unsere Nachfrage von Frau Gottschalck

Sehr geehrter Herr Gröschner,

wie Sie wissen, bin ich seit langem erklärte Gegnerin von Fracking und werde daher auch versuchen den vorliegenden Gesetzentwurf zu optimieren. Dies kann aber erst im parlamentarischen Verfahren gelingen und erst ganz am Schluss, wenn ich weiß, was wirklich im Gesetz drin steht, kann ich über Zustimmung oder Ablehnung entscheiden. Der Versuch Ihrer Gruppe an dem Abend, mich auf ein Votum festzunageln, würde die Demokratie auf den Kopf stellen. Alle Stellungnahmen, Anhörungen, Prüfungen würden ad absurdum geführt. Die Einschätzung der Gruppe „Wir sind die Basis und dann muss unsere Abgeordnete auch machen was wir wollen“ finde ich brandgefährlich. In diesem Fall ist es ja eine Gruppe, die etwas positiv verändern will, aber was mache ich denn bei den Windkraftgegnern oder noch schlimmer den Kagida-Anhängern? Wer am meisten trommelt hat Recht?

Und sich bei Ceta und TTIP allein auf die Analyse der Globalisierungskritiker attac zu verlassen, kann man machen, wird allerdings der Diskussion nicht gerecht. Ich werde die Entwürfe wenn sie in deutscher Sprache vorliegen (Ceta vermutlich erst im November) sorgfältig prüfen.

Zum Fracking: Nach Jahren der Untätigkeit der Vorgängerregierung haben Hendricks und Gabriel einen Gesetzentwurf vorgelegt. Ziel des Gesetzes ist der Schutz von Gesundheit und Trinkwasser, deshalb wird konventionelles und unkonventionelles Fracking in Gebieten, in denen Trinkwasser gewonnen wird, und in Wasserschutzgebieten verboten. Oberhalb von 3000 Metern Tiefe wird so genanntes unkonventionelles Fracking generell und unbefristet untersagt. Von einem Fracking-Ermöglichungsgesetz zu reden ärgert mich daher sehr.

Allerdings stimmt, dass auf Druck von Teilen der CDU und des Bundeskanzleramts fragwürdige Regelungen in das Gasförder-Gesetz hineingekommen sind, die wir im Gesetzgebungsverfahren differenziert bewerten müssen. Insbesondere sind dies Fragen zur Behandlung des Lagerstättenwassers und die Ausnahmegebiete. Ebenfalls sehe ich die Einrichtung, Zusammensetzung und Entscheidungsfindung einer Expertenkommission kritisch und auch die Details zu Forschungsbohrungen müssen genau betrachtet werden.

Es gilt aber, nicht der Wirtschaftsflügel der CDU entscheidet, sondern die Abgeordneten des Bundestages und für mich steht dabei der Schutz der Menschen und des Trinkwassers an erster Stelle.

Beste Grüße

Ulrike Gottschalck
_________________________________-----------------------------------------------------------------__

Rückäußerung der BI
Sehr geehrte Frau Gottschalck,
Danke für Ihre Antwort.
Die Anfrage an Sie wollte geklärt wissen, welche Aussagen von Egbert Gibhardt Sie am 20.01.15 unzutreffend fanden. Da Sie auf diese Frage in Ihrer Antwort nicht eingingen, bleibt uns die Vermutung, dass Ihr vorgetragener Einwand nur rhetorisch war.
Es ist nicht nur „eine Gruppe“, die von Ihnen an dem Abend erwartete, dass Sie sich gegen die Ermöglichung von Fracking im Bundestag einsetzen, es sind mindestens ¾ der Wähler, die diese Erwartung an Sie haben.
Und es sind nicht nur Ihre Wähler, Ihre Parteigenossen an der Basis, sondern auch Ihre eigenen Ankündigungen, die diese Erwartung begründen. Dazu ein Zitat aus Ihrer Presseerklärung:
„PRESSEMITTEILUNG
Fracking NEIN DANKE
26.06.2014 – „Wir lehnen Fracking ab und werden alles dafür tun, diese unsägliche
Technik in unserer Region zu verhindern“, stellen die Bundestagsabgeordnete Ulrike
Gottschalck und ihre hessischen Landtagskollegen Brigitte Hofmeyer und Timon
Gremmels klar.“
Es ist also auch Ihr Versprechen, auf dessen Umsetzung ein Saal voller Menschen hoffte.
Wir halten es unsererseits für brandgefährlich, wenn Abgeordnete mit ihrem politischen Handeln den Wünschen der Industrie entsprechen und damit in eklatanter Weise das Gemeinwohl, den Willen der Bürger und selbst ihre eigene Überzeugung übergehen.

Wir verlassen uns in unserer Ablehnung von CETA nicht nur auf die Analyse von attac, sondern haben schon vor über einem Jahr unsere eigene Einschätzung in einem Flyer zum Ausdruck gebracht:
http://www.frackingfreieshessen.de/index…ustom&pageID=62
Unserer Ablehnung gegen CETA teilen wir überdies nicht nur mit attac, sondern mit Gewerkschaften, Kirchen, Verbraucher- und Umweltschützern, Künstlern, Kommunen, der Mehrheit innerhalb der SPD und vielen mehr.
Wir bitten Sie dringend, dass Sie sich in den Abstimmungen zu Fracking und CETA von den Industrie- Interessen frei machen können und die berechtigten Interessen derer vertreten, die Sie wählten.
Der Sachverständigenrat Umwelt, der die Regierung berät sagt: „Hinsichtlich der Gewinnung von Schiefergas in Deutschland ist der SRU der Auffassung, dass diese weder die Gaspreise senkt noch die Versorgungssicherheit erhöht und deshalb aus energiepolitischen Gründen nicht förderungswürdig ist. Es besteht insofern kein besonderes übergeordnetes öffentliches Interesse an der Erschließung dieses Energieträgers, möglicherweise aber ein betriebswirtschaftliches Interesse der Industrie.
Mit herzlichen, hoffnungsvollen Grüßen
Für die BI Fracking freies Hessen n.e.V.
Henner Gröschner

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Grüne in Hessen - eine veränderte Haltung zur Verbotsforderung wurde noch nicht öffentlich kommuniziert[


Unsere Bürgerinitiative lud die Bundestagsabgeordneten aller Parteien zu einer Podiumsdiskussion und einer Befragung durch die Bürger ein. Wir wollten wissen wie die Abgeordneten sich zu Fracking und CETA in künftigen Abstimmungen im Bundestag positionieren.
CDU und B90/ Die Grünen entsendeten niemand auf das Podium. Bei der CDU kann man mutmaßen, dass es den Abgeordneten zu schwer war, Ihre politischen Absichten zu vertreten, die gegen den Willen der meisten Bürger durchgesetzt werden sollen.
Die hessischen Grünen haben es im Oktober 2014 abgelehnt, die Korbacher Resolution (und damit die Forderung nach einem generellen Fracking Verbot) zu unterstützen.
Nachdem inzwischen die Korbacher Resolution von den Europa Grünen, drei Grünen Landesverbänden und vom Bundesparteitag der Grünen unterzeichnet wurde, hätte es uns am 20.1. in der Veranstaltung sehr interessiert, wie sich die hessischen Grünen jetzt öffentlich zu der Frage des Fracking Verbots positionieren.
Diese Gelegenheit haben die hessischen Grünen nicht genutzt oder vermieden.

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Dienstag, 27. Januar 2015, 10:51

Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 20.01.2015 Fracking durch die Hintertür

hier die Links zu der Videoaufzeichnung der Veranstaltung "Fracking
durch die Hintertür" am 20. Januar im Bürgerhaus Lohfelden.

Die Aufnahmen wurden nicht von der BI Fracking freies Hessen n.e.V. erstellt. Die Kameraführung spart den Sprecher der Piraten aus. Das ist eine Parteilichkeit, die ausdrücklich nicht in unserem Sinne ist. Wir veröffentlichen die Links dennoch.

Die Aufzeichnung ist folgendermaßen aufgeteilt:

Teil 1
„Pläne der Regierung zur Fracking Gesetzgebung“
Egbert Gibhardt (BI Fracking freies Hessen)
https://youtu.be/c0o86l0yKhs
Teil 2
„Warum sind CETA und TTIP so gefährlich?“
attac-Regionalgruppe Kassel
https://youtu.be/GERC0PrahNE
Teil 3
Stellungnahme der Gäste aus der Politik:
Ulrike Gottschalck MdB, SPD
Sabine Leidig MdB, Die Linke
Volker Berkhout, Piratenpartei
https://youtu.be/JXk9xLABDms
Teil 4
Publikumsdiskussion mit den Gästen aus der Politik
https://youtu.be/aJI46D9RsLEideo

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Mittwoch, 4. März 2015, 15:38

Mailwechsel mit Frau Gottschalck nach der Lohfeldener Veranstaltung

Sehr geehrter Herr Gröschner,

uns eint unser Streiten gegen Fracking, weil wir insbesondere Angst um unser Trinkwasser haben. Sie arbeiten mit Ihrer BI dagegen und ich versuche in Berlin den Gesetzentwurf zu optimieren.

Aufgrund der aktuellen Entwicklung in Hessen treibt mich jedoch eine Frage um, die ich Ihnen konkret stellen möchte. Ich wundere mich sehr, dass ich von Ihnen und Ihrer Bi nichts zu den Vorgängen zur Trinkwasserverunreinigung durch Salzwasserverpressung im Bad Hersfelder Raum höre. Den Artikel aus der Spiegelausgabe 8/2015 füge ich zur Kenntnis bei.

Offensichtlich muss man nicht erst auf Fracking warten um das Trinkwasser zu gefährden, aus meiner Sicht ein Unding. Und während wir bei Fracking und auch bei Ceta und TTIP (Fracking durch die Hintertür) noch die Möglichkeit haben, gesetzgeberisch einzugreifen, ist der Vorgang im Werra-Revier bedrohlich akut und sehr konkret.

Wie darf ich das einordnen? Nach welchen Kriterien entscheiden Sie?

Ich grüße Sie herzlich und bin auf Ihre Antwort gespannt

Ulrike Gottschalck, MdB
________________________________________
Wahlkreisbüro
Humboldtstraße 8A
34117 Kassel

Sehr geehrte Frau Gottschalck,
Ihre Besorgnis über die Trinkwassergefährdung durch Salzwasserverpressung teilen wir. Viele Menschen in unseren Reihen sehen auch die Notwendigkeit in dieser Frage aktiv zu werden und tun dies, indem sie entsprechende Initiativen unterstützen.
Als wir die BI Fracking freies Hessen gründeten, haben wir Mitglieder geworben mit der Aussage, dass wir gegen Fracking aktiv werden wollen. Daraufhin sind inzwischen über 19.200 Menschen Mitglied in unserer BI geworden. Diese Menschen sind unserer BI unter einer klaren Themenstellung beigetreten. Wir können nicht im Namen dieser Mitglieder neue Themen aufgreifen, auch wenn sie ähnlich gelagert sind.
Schon bei unserem Einsatz gegen die Handelsabkommen kam die Frage auf, ob wir von unseren Mitgliedern das Mandat haben, uns in dieser Frage zu positionieren. Bei CETA zum Beispiel sehen wir jedoch einen zwingenden Zusammenhang, weil der Abschluss dieses Abkommens eine Einfallstor für Fracking- Genehmigungen ist.

Ein mit Ihnen vereintes Streiten gegen Fracking würden wir sehr gerne bestätigen.

* Sie sprechen sich jedoch nicht für ein Fracking Verbot aus.
* Sie kritisieren ohne nachvollziehbare Begründung unsere Analyse,
in der wir feststellen, dass ein Fracking- Ermöglichungsgesetz der
Bundesregierung in Bearbeitung ist.
* Sie versichern uns nicht, dass Sie gegen ein CETA Abkommen stimmen
werden, mit dem hier Fracking erzwungen werden kann.
* So unterstützen Sie im Ergebnis die Interessen der Fracking Industrie.

Wir wären glücklich, wenn wir andere Nachrichten von Ihnen bekämen und Sie tatsächlich, getragen von der Bevölkerung und den Parteigenossen in Ihrem Wahlkreis, mit uns gegen Fracking und Freihandeslsabkommen kämpfen würden.

Für die BI Fracking freies Hessen n.e.V. mit freundlichen Grüßen

Henner Gröschner

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Freitag, 11. März 2016, 12:01

Erinnerung an das Versprechen von Frau Gottschalck MdB SPD vor ihrer Wahl

Eine Mail an Frau Gottschalck vom 11.03.16:

http://www.frackingfreieshessen.de/index…d&threadID=1353

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Sonntag, 24. April 2016, 08:51

Sehr geehrter Herr Gröschner,

anbei ein sehr interessanter Artikel aus dem aktuellen Spiegel für Sie zur Kenntnis.


Mit freundlichen Grüßen

Ulrike Gottschalck, MdB

Wahlkreisbüro der Bundestagsabgeordneten Ulrike Gottschalck, MdB


Anschrift Kassel
Ulrike Gottschalck MdB
Humboldtstraße 8a
34117 Kassel


http://wasser-in-not.de/dateien/presse/z…6%20Spiegel.PDF

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Sonntag, 24. April 2016, 09:01

Die SPD und die Konzerninteressen

Offener Brief am 24.04.16

Sehr geehrte Frau Gottschalck,

Sie sendeten mir den Link zu einem Artikel des Spiegels, der über die unerträglichen Praktiken von Kali und Salz berichtet. Vermutlich wollen Sie damit Ihre Aufforderung wiederholen, die BI Fracking freies Hessen möge sich doch (auch?) mit diesem Problem befassen.

So erwidere ich noch einmal: Die BI hat an die 20 000 Mitglieder mit der Aussage geworben, dass sie sich gegen Fracking einsetzt. Diesen Inhalt kann die Bürgerinitiative nicht nachträglich umformulieren oder ausweiten. Überdies übersteigt es die Kräfte der aktiven Mitglieder, noch weitere Inhalte zu verfolgen.Fracking und “Freihandelsabkommen“ sind so dicke Bretter, dass die Kapazität der BI schon überbeansprucht ist.

Gleichzeitig versichere ich Ihnen, dass ich die Parallelität der Themen sehe. In allen oben angesprochenen Bereichen spiegelt sich das gleiche Muster: Wirtschaftsunternehmen gelingt es, sehr großen Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen. So ermöglicht die Politik den Wirtschaftsunternehmen Rahmenbedingungen, die deren Gewinnerzielung dienen und gleichzeitig dem Allgemeinwohl schaden.

Wenn Sie wiederholt Wert darauf legten, dass die Bürgerinitiative sich um „Kali und Salz kümmern sollte“, geben sie zu erkennen, wie auch Sie der Ansicht sind, dass dort etwas schief läuft. In dieser Frage machten sich in Hessen nun gerade die CDU und die Grünen die Finger schmutzig (die SPD-Landtagsabgeordneten Uwe Frankenberger und Wolfgang Decker applaudierten dazu - siehe im PS.).

Nun ist das Thema der BI Fracking freies Hessen aber Fracking, und damit verbunden sind die „Frei“handelsabkommen. Und in diesen Fragen verhalten sich die SPD und Sie persönlich auf der Bundesebene genauso wie sich die hessische CDU und Grünen in der Kali und Salz Frage verhalten. Die SPD und Sie persönlich erwägen, Fracking und das Handelsabkommen CETA zu ermöglichen, obwohl beides nur den Investoreninteressen dient und gleichzeitig das Allgemeinwohl schädigt.

Diese Aussage will ich noch einmal erläutern:

Fracking hat kurz und langfristig noch gravierendere Umweltwirkungen als die Schweinereien, die Kali und Salz mit Duldung der Politik verursachen. In New York wurde Fracking schon aus gesundheitlichen Gründen verboten. In niedersächsichen Gasfördergebieten gibt es beängstigend höhere Krebsraten, die vermutlich auf Emissionen der Gasförderung zurück zuführen sind.

http://www.frackingfreieshessen.de/index…=krebs#post1185

Schon jetzt gibt es riesige Mengen von giftigem, krebserregendem Bohrschlamm, die durch viele Fracking Bohrungen noch drastisch vergrößert würden. Dieser Bohrschlamm wurde in unverantwortlicher Weise gelagert und man weiß jetzt schon nicht mehr wohin damit.

http://www.frackingfreieshessen.de/index…ght=bohrschlamm

In allen Bereichen- der Atomenergie, der Kohleverbrennung, der Kaligewinnung, beim Behindern der Erneuerbaren Energien und dem Ermöglichen von Fracking wiederholt sich das gleiche Muster. Die Politik vernachlässigt unter dem Einfluss von Wirtschaftsinteressen das Allgemeinwohl. Die Spätschäden dieser Entscheidungen trägt und zahlt zum Schluss die Allgemeinheit.

Wenn diese Form von Politikentscheidungen von wirtschaftsnahen Parteien betrieben wird, ist das traurig genug. Wenn solche Entscheidungen im Interesse der Industrie auch von der SPD und den Grünen getroffen werden, deren Markenkerne soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz waren, ist das zum Verzweifeln.

Noch drei Sätze zur Beschreibung der Handelsabkommen, mit denen auch Fracking hier erzwungen werden kann:

Diese Verträge schaffen die rechtliche Grundlage dafür, dass künftig keine Gesetze verabschiedet werden dürfen, die die „berechtigten“ Gewinninteressen der Konzerne beeinträchtigen.

Diese Gewinnabsicherung der Konzerne geht zu Lasten des Allgemeinwohls und zu Lasten der Demokratie.

Es ist unfassbar, dass die Gewinnerwartungen der Konzerne vor den Risiken gesellschaftlichen Veränderungen von der SPD geschützt werden sollen, während Bürger und Mittelständler dieses Lebensrisiko, der sich zu ihrem Nachteil verändernden Gesetze, selbstverständlich ertragen müssen.


Führende SPD Repräsentanten und auch Sie erwägen, solche Handelsabkommen zu ermöglichen. Mit diesem Schritt würde die SPD ihr einstiges Wählerpotential noch einmal verlassen. Die Rot/ Grüne Koalition liberalisierte den Arbeits- und Finanzmarkt, verringerte die Steuerlast der Wohlhabenden, schaffte Voraussetzungen für die Altersarmut vieler Menschen, verschärfte damit die Spaltung in unserer Gesellschaft.

Der Erfolg dieser politischen Entscheidungen war eine blühende Wirtschaft, die die Reichen reicher und die Armen zahlreicher machte.

Das Wachsen der Linken, resignierende Wahlenthaltungen und nun das Aufkommen der AfD sind auch Folge dessen, dass sich immer mehr Menschen gesellschaftlich abgehängt, in ihrem sozialen Status bedroht und von der SPD nicht mehr vertreten fühlen.

Die weitere Privilegierung der Konzerne durch TTIP, CETA und TISA wird die beängstigende Spaltung der Gesellschaft in immer Reichere und noch mehr Arme vorantreiben und damit zu einer Radikalisierung von immer mehr Menschen führen.

Die weitere Fortführung einer Politik im Interesse der Konzerne wird die einst ehrwürdige SPD vermutlich zu einer bedeutungsarmen Partei machen.


Bitte Frau Gottschalck, folgen Sie dem Interesse ihrer Wähler, streiten Sie für gesellschaftlichen Ausgleich, treten Sie gegen Fracking und CETA ein und werben Sie in Ihrer Partei für eine entschiedene Politik zu Gunsten „des kleinen Mannes (-der kleinen Frau!)“ und für Handelsabkommen, die dem Gemeinwohl dienen und die Demokratie nicht beschädigen.

Noch mit hoffenden Grüßen

Henner Gröschner

PS: Zur Erinnerung

HNA 22.12.2015
SPD-Politiker begrüßen K+S-Lösung
KASSEL. Die SPD-Landtagsabgeordneten Uwe Frankenberger und Wolfgang Decker bezeichnen die vom Regierungspräsidium Kassel erteilte Übergangslösung zur Salzwasserversenkung bei K + S als „gute Nachricht für die Beschäftigten“. Sie erinnern daran, das K + S mit fast 6000 Arbeitsplätzen einer der größten Arbeitgeber in Nord- und Osthessen sei.
Erhalt der Arbeitsplätze
„Die schwarz-grüne Landesregierung in Hessen hat den in der osthessischen Kaliindustrie arbeitenden Menschen, aber auch den rund 800 Beschäftigten am Standort Kassel kurz vor Weihnachten einen riesigen Schrecken eingejagt. Wir begrüßen, dass die Belegschaft nun etwas beruhigter in die Feiertage gehen kann“, erklären sie. Dennoch trage insbesondere die Landesregierung Hauptschuld an den unsortierten Verhältnissen bei K + S. Ein geordnetes Verfahren sehe anders aus. Die Abgeordneten erwarteten von der Landesregierung eine Lösung, die langfristig einen umweltverträglichen Kali-Abbau und den Erhalt der Arbeitsplätze sichert. (jop)

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Donnerstag, 28. April 2016, 21:16

Die Grünen stellten Fracking-Verbotsantrag im Bundestag- Frau Gottschalck enthielt sich!