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Fracking ist keine Zukunftstechnologie
Befürworter des Fracking behaupten oftmals, dass ohne Erdgas aus gefrackten Bohrungen ...
  • die deutsche Energiewende gefährdet würde
    (flexible Gaskraftwerke werden für Lastschwankungen benötigt),
  • die Erdgaspreise in Deutschland deutlich höher liegen würden, als beim Einsatz der Fracking-Technik,
  • inakzeptable Abhängigkeiten von Rußland entstünden, da nicht ausreichend heimisches Erdgas zur Verfügung steht.
 
Wir sind davon überzeugt, dass obige Aussagen unzutreffend und zum Teil irreführend sind. Als Bürgerinitiative Fracking freies Hessen sind wir nicht einfach "gegen" eine (fracking-) Technologie, sondern setzen uns konstruktiv mit Lösungsvorschlägen zur Energieversorgung auseinander. Insbesondere setzen wir uns klar für einen weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien ein, da diese in vielerlei Hinsicht alternativlos für Versorgungssicherheit, langfristige Preisstabilität und natürlich den Klimaschutz bzw. allgemein den Schutz unserer Umwelt sind.  
Diesbezüglich möchten wir nachfolgend verschiedene Aspekte zu diesem Themenkomplex erläutern.
Energiewende
Die unkonventionelle Gasgewinnung in Deutschland ist nicht notwendig, um die von uns gewünschte Energiewende zu vollbringen. 
Aufgrund der mit dem Frackvorgang verbundenen Methan-Leckraten ist die unkonventionelle Gasförderung zudem deutlich 
klimaschädlicher als die konventionelle Gasgewinnung und somit allein schon aus Klimaschutzgründen nicht akzeptabel. 
Voraussetzung für ein gelingen der Energiewende ist jedoch ein weiterer Ausbau der Erneuerbaren Energien (EE) in allen 3 Bereichen (Stromerzeugung / Wärmeerzeugung / Kraftstoffbedarf). 
Die EE-Stromerzeugung hat seit dem Jahr 2000 im Zuge der verschiedenen EEG-Novellen sehr vorbildlich entwickelt. Erst mit dem EEG 2014 wurde der Ausbau einiger EE-Technologien massiv gebremst indem Vergütungssätze zum Teil massiv gekürzt wurden.
Mit der aktuellen EEG-Novelle (Referentenentwurf vom 15.04.2016) sind weitere massive Kürzungen geplant (obwohl die Erneuerbaren seit der letzten Novelle preisgünstiger geworden sind). Mit den geplanten EEG-Regelungen wären die Klimaschutzziele der Bundesregierung nicht mehr zu erreichen, da es auch in den anderen Bereichen (Wärme & Kraftstoffe)  nicht voran geht. Derzeit sind keine Regelungen in Aussicht, die den benötigten Ausbau der Erneuerbaren in diesen Bereichen vorantreiben würden. Ohne entsprechende wirtschaftliche Anreize und Abbau von Hemmnissen ist jedoch bei den derzeitigen Öl/Gaspreisen keine Vorankommen der EE möglich.
Das Wachstum im EE-Wärmebereich ist seit Jahren nur etwa halb so stark (verglichen mit dem EE-Strombereich), weshalb hier noch großer Handlungsbedarf besteht. 
Der Kraftstoffbereich ist ökonomisch/technisch der schwierigste Bereich und ist zumdem stark umstritten (Stichworte Palmölplantagen, Rodung von Urwald, etc.). Inwieweit der nun eingeschlagene Weg der Elektromobilität erfolgreich ist (wenn die EE-Stromerzeugung wie vorbeschrieben ausgebremst wird), bleibt abzuwarten.
 
Fakt ist: Die EE im Strom- und Wärmebereich werden zwar immer preisgünstiger, Öl und Gas jedoch seit einer Weile auch (wobei dies ein eher kurzfristiges Phänomen sein dürfte, welches uns jedoch derzeit massiv im EE-Ausbau behindert). Benötigt wird daher ein verlässlicher wirtschaftlicher Rahmen der die Investitionen in EE interessant macht. Eine Möglichkeit hierzu wäre eine Besteuerung der fossilen Energien damit die tatsächlichen Folgekosten von Öl/Gas/Kohle am Markt abgebildet werden. Hierbei könnte man sich z.B. an Dänemark orientieren, die über viele Jahre hinweg erfolgreich diesen Weg beschritten und eien hohen EE-Anteil ohne subventionen ermöglicht haben.

Mittel- und Langfristig ist klar: die Weitererführung des EE-Ausbaus ist die beste Garantie für Energiesicherheit, Klimaschutz und langfristig die volkswirtschaftlich günstigste Variante der Energiebereitstellung. 


Was leisten die EE in Deutschland? 

Der Anteil der Erneuerbaren Energien am gesamten Endenergieverbrauch in Deutschland betrug 2012 ca. 13%. Innerhalb der Erneuerbaren ist - mit einem Anteil von 50% - die Biomasse vorherschend, wobei hierbei mit 38% Gesamtanteil die Holzenergie das größte Standbein der Erneuerbaren ist.
Die Bedeutung der Erneuerbaren Energien wird z.B. vom BDEW "Erneuerbare Energien und das EEG: (2016) dargestellt, bzw. in den Daten zur Entwicklung der EE in 2015 vom BMWI. Nachfolgende Diagramme zeigen die Anteile der verschiedenen Energieträger innerhalb der Erneuerbaren Energien.
Dies differenziert nach der Art der Bereitstellung:
 - Gesamtenergiebereitstellung (Wärme+Strom+Kraftstoff)
 - Stromerzeugung (mengenmäßig und auch bzgl. der günstigen Stromgestehungskosten ist 
    insbesondere die Windenergie von Bedeutung) 
 - Wärmeerzeugung (3/4 der Energie wird über feste Biomasse - also Holz - bereitgestellt. 
    Die Wichtigkeit dieses Energieträgers wird oft unterschätzt. Für den weiteren Ausbau sollten insbesondere Anlagen in
    Wärmeverbünden zugebaut werden, um Emissionen gering zu halten und die Anlageneffizienz zu erhöhen. 
    Hierdurch erhöht sich die spezifische Anlagengröße so dass auf preisgünstige und nachhaltige regionale Holzbrennstofffraktionen 
    (z.B. Straßenbegleitgrün, Landschaftspflegematerial, etc.) zurückgegriffen werden kann.   
 - Kraftstoffbereitstellung (hier wird überwiegend Biodiesel eingesetzt).
 



Stromerzeugung:
Der Ausbau der EE im Strombereich wurde in Deutschland hauptsächlich aufgrund des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) ergmöglicht. Das Gesetz wurde jedoch am 1. August 2014 novelliert. Dieses EEG beinhaltet - gegenüber den zwischen 2000 und 2012 erfolgen Novellen - zum Teil massive Kürzungen und führt zu einem Ausbaustop einiger Energieträger (wie z.B. bei Holzenergieanlagen). In anderen Bereichen wie der Photovoltaik (PV) wird der Ausbau massiv gebremst. 

Wärmeerzeugung:
Schade ist, dass eine Diskussion darüber welche erneuerbaren Energieformen nachhaltig, und volkswirtschaftlich zielführend sind, seitens des federführenden Wirtschaftsministeriums unterbunden wurde. Gerade Anlagen zur EE-Wärmeerzeugung, sowie Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen wären geeignet Erdgas zu substituieren und diesbezügliche Abhängigkeiten zu reduzieren. Hier werden jedoch kaum Anreize gesetzt um diese Technologien verstärkt in den Markt zu bringen. So wird die Bundesregierung das selbst gesetzte Ziel von 25 Prozent KWK-Anteil an der Stromerzeugung im Jahr 2020 voraussichtlich nicht erreichen. Laut Studien hat die Kraft-Wärme-Kopplung momentan (einen Anteil von 16 Prozent erreicht und wird auf diesem Niveau stagnieren, sofern seitens der Politik nicht starke Impulse für einen weiteren Ausbau der KWK mit der anstehenden Novelle des KWKG gegeben werden.  


Politischer Handlungsbedarf

Aus Sicht unserer BI müsste vorallem eine Erneuerbare Wärmewende angestoßen werden, also der Ausbau im erneuerbaren Wärmebereich deutlich stärker ausgebaut werden als bisher. Dies betrifft sowohl den Bereich der solaren Wärme, als auch den Einsatz von Wärmepumpen und nachhaltigen biogenen Brennstoffen. 
Ebenfalls müsste das KWK-Gesetz angepasst werden um deutlich stärkere Anreize zu setzen. Obwohl in Kürze eine Novellierung des KWKG erfolgen wird, sieht es derzeit eher so aus, dass die bisherigen Ausbauziele zur Disposition stehen könnten.